Sauerstoff-Therapie hilft autistischen Kindern
Studie weist erstmals Wirkung eindeutig nach
Melbourne (pte) – Eine Dekompressionskammer könnte autistischen Kindern helfen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des International Child Development Resource Centre gekommen. Das Team um Dan Rossignol hat nachgewiesen, dass die Patienten nach 40 Stunden Hochdruckbehandlung deutliche Forschritte in der sozialen Interaktion und beim Augenkontakt zeigten. Die in BMC Pediatrics veröffentlichte Studie konnte allerdings nicht nachweisen, ob diese positiven Auswirkungen anhaltend sein werden. Weitere Studien sollten basierend auf diesen Ergebnissen jedoch auf jeden Fall durchgeführt werden, betonen die Wissenschaftler.
Eine Theorie geht davon aus, dass Sauerstoff das Ausmaß der Entzündung verringern und die Sauerstoff-Versorgung des Gehirngewebes verbessern kann. Bei der Hochdruckbehandlung werden hohe Sauerstoffkonzentrationen bei einem erhöhten atmosphärischen Druck verabreicht. Es gelang laut BBC bereits in der Vergangenheit positive Effekte bei anderen neurologischen Erkrankungen wie dem fötalen Alkoholsyndrom oder der zerebralen Kinderlähmung zu erzielen. Frühere Studien haben sich auch mit der Behandlung von autistischen Kindern beschäftigt. Ein Vergleich mit einer Blindbehandlung wurde dabei jedoch nicht durchgeführt. Aus diesem Grund wurde immer wieder auch ein Placebo-Effekt diskutiert.
Die aktuelle Studie wurde in sechs amerikanischen Einrichtungen durchgeführt. 62 Kinder zwischen zwei und sieben Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip für die Behandlung ausgewählt. Sie wurden in der Hochdruckkammer innerhalb eines Monats 40 Stunden bei 24 Prozent Sauerstoff und einem Druck von 1,3 atm ausgesetzt. Die Vergleichsgruppe befand sich in einem Raum mit 1,03 atm nur geringfügig erhöhten Druck. Die behandelten Kinder zeigten allgemein deutliche Verbesserungen. Dazu gehörten die Aufnahmefähigkeit für Sprache, die soziale Interaktion, der Augenkontakt sowie die sensorische und kognitive Bewusstheit. Bei insgesamt 30 Prozent der Kinder konnten die Wissenschaftler sehr große oder große Veränderungen feststellen. Bei der Kontrollgruppe waren es nur acht Prozent. Bei der ersten Gruppe stellten sich bei 80 Prozent der Kinder Verbesserungen ein, bei der zweiten nur bei 38 Prozent.