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Air Berlin gründet Fonds für ALS-Therapieforschung

265.000 Euro Spenden-Erlös bei „Charity for Charité“-Gala

Berlin (ccm) – Die Gala der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Berlin Marriott Hotels am 4. April war ein voller Erfolg: Insgesamt 265.000 Euro kamen durch den Abend zu Gunsten der ALS-Ambulanz der Charité zusammen. Doch damit nicht genug: Die Fluggesellschaft Air Berlin konnte als engagierter Partner im Kampf gegen die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, gewonnen werden. Während der Veranstaltung, die von Johannes B. Kerner moderiert wurde, gab Air Berlin-Chef Joachim Hunold die Gründung des „Air Berlin-Fonds für ALS-Therapieforschung an der Charité“ bekannt.

Durch den Fonds erhält die ALS-Ambulanz jährlich 100.000 Euro. Die Finanzierung ist zunächst für zwei Jahre vertraglich geregelt; insgesamt ist eine Laufzeit von fünf Jahren vorgesehen. „Mit diesen Mitteln wird das Konzept der ALS-Ambulanz an der Charité wirksam unterstützt, um Patienten aus ganz Deutschland zu diagnostizieren und begleitende Forschungsprojekte zu realisieren“, sagt Prof. Thomas Meyer, Leiter der ALS-Ambulanz.

Bei ALS handelt es sich um eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems. An den Ursachen wird momentan weltweit geforscht. Betroffen von der Erkrankung ist anfangs das Gehirn, später auch das Rückenmark. Die Folgen sind Muskellähmungen am ganzen Körper und schließlich der Atemmuskulatur. Den meisten Patienten bleiben nach einer Diagnose nur noch wenige Jahre und manchmal nur Monate bis zum Tod.

Im vergangenen Jahr ist der Maler Jörg Immendorff an den Folgen seiner ALS-Erkrankung verstorben. Für Air Berlin-Chef Hunold war die persönliche Bekanntschaft mit dem Maler der Anlass, sich für den Kampf gegen die Krankheit zu engagieren. „Der Tod meines Freundes Jörg Immendorf hat mich sehr erschüttert“, sagt er. „Sein Vermächtnis lebt jedoch weiter. Nicht nur in Form seiner Bilder, sondern auch mit dem von ihm initiierten Stipendium zur Erforschung und Therapie von ALS an der Berliner Charité. Es liegt mir sehr am Herzen, den Kampf gegen ALS zu unterstützen und die Arbeit der ALS-Stiftung zu fördern.“

Auch wenn ALS noch nicht heilbar ist – es gibt Hoffnung: „Den Gala-Erlös und den Air Berlin-Fonds benötigen wir für wichtige Vorhaben, in denen innovative und anwendungsbezogene Therapiemöglichkeiten untersucht und in die Praxis umgesetzt werden“, sagt Prof Meyer. Neben der Durchführung von Medikamentenstudien soll zum Beispiel die experimentelle Beatmungstherapie durch einen Zwerchfellschrittmacher etabliert und weiterentwickelt werden, wie auch das Konzept der Telemedizin: Schwerkranke Patienten können dadurch zu Hause unterstützt werden und müssen für Routineuntersuchungen nicht den beschwerlichen Weg in die Klinik auf sich nehmen.

Wie jedes Jahr waren auch diesmal wieder namhafte Künstler auf der „Charity-for-Charité“-Gala vertreten. Großen Applaus erhielten nicht nur die etablierte Berliner Musikerin Diane Weigmann und der Artist Maxim Bondarenko. Auch die ALS-Patientin Lori Mai, bekannt aus ihrem Auftritt bei „Deutschland sucht den Superstar“, feierte ihre Weltpremiere mit dem Song „Be What I Am“ ihres ersten Albums, das am 9. Mai beim Label „Music2Gold“ erscheinen wird. Heiße Rhythmen rundeten die Gala ab: Wladimir Kaminer verlagerte zum Ausklang seine Russendisko ausnahmsweise ins Berlin Marriott Hotel.

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