Genetische Varianten im MMR-System können das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs vorhersagen
PHILADELPHIA (eurekalert) – Genetische Variationen im DNA-Reparatur-Muster können in Abhängigkeit von den beteiligten Genen zu einem 3-fach erhöhten oder auch zu einem um 77 Prozent verringerten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs führen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium gefunden und zeigt sich dann weitestgehend resistent gegen die meisten zur Verfügung stehenden Therapien. Donghui Li, Professor am Department of Gastrointestinal Medical Oncology an der University of Texas MD Anderson Cancer Center, arbeitet daran, genetische Profile zu finden, die bei der Ermittlung von Hochrisiko-Personen zum Zwecke der Verhütung und Früherkennung von Bauspeicheldrüsenkrebs verwendet werden können.
„Unsere Studie liefert einige vorläufige Daten über ein Muster genetischer Variationen, die bei der Bestimmung des Risikos nützlich sein können“, sagt Li. „Allerdings müssen wir noch vorsichtig sein, „Die Ergebnisse müssen noch durch weitere Studien bestätigt werden.“
Li und seine Kollegen analysierten neun Einzel-Nukleotid-Polymorphismen auf sieben DNA-Reparatur-Genen bei 734 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und 780 Menschen ohne Krebs. Die DNA-Reparatur ist der Wächter des Erbguts. Versagt dieses System ist das Krebsrisiko erhöht.
Die Forscher um Li fanden jetzt heraus, dass die Anwesenheit eines homozygot mutierten Genotyps von LIG3 G-39A mit einem um 77 Prozent verringerten Risiko einhergeht, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Im Gegensatz dazu, wird das Vorhandensein des Gens ATM D1853N mit einem nahezu dreifach (255 Prozent) erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs in Verbindung gebracht.
Nach Aussage von Li, gibt es derzeit noch kein wissenschaftlich belegtes genetisches Screening-Tool zur Bestimmung des Risikos für Bauchspeicheldrüsenkrebs. (Clinical Cancer Research, 15.01. 2009)