Norddeutschlands erste Gynäkologiepraxis für Behinderte eröffnet
Am Freitag, 7. Oktober wurde in Bremen Norddeutschlands erste gynäkologische Praxis für mobilitätseingeschränkte Frauen und Mädchen eröffnet. In Räumen am Klinikum Mitte behandeln niedergelassene Gynäkologen Patientinnen mit körperlichen Beeinträchtigungen.
Dr. Jörg Hermann, Vorsitzender der KVHB, stellt einen wesentlichen Vorteil der Spezialpraxis heraus: „Vor allem das Wechseln vom Rollstuhl auf den gynäkologischen Stuhl stellt sowohl die Patientinnen als auch die behandelnden Ärzte vor eine kaum zu bewältigende Hürde. Diese Sorge gehört dank der Spezialpraxis für beide Seiten nun der Vergangenheit an.“
Allen Patientinnen und Patienten einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, ist den Krankenhäusern der Gesundheit Nord ein wichtiges Anliegen. „Wir freuen uns, dass wir mit der Spezialpraxis ein weiteres wichtiges Angebot für Frauen mit körperlichen Beeinträchtigungen schaffen konnten. Sie können sich nun darauf verlassen, dass sie die notwendigen gynäkologischen Untersuchungen und Behandlungen ohne Probleme erreichen“, sagte Dr. Diethelm Hansen, Geschäftsführer des Klinikverbunds Gesundheit Nord, zu dem das Klinikum Bremen-Mitte gehört.
Die Spezialpraxis ist barrierefrei zu erreichen, Türe und Räumlichkeiten sind so ausgelegt, dass sich auch Patientinnen im Rollstuhl bequem bewegen können. Die Praxis verfügt über einen Hebelift und einen höhenverstellbaren gynäkologischen Stuhl, wodurch riskante Klettermanöver entfallen. Eine behindertengerechte Toilette gehört ebenfalls zur Ausstattung.
Frauenärzte aus Bremen übernehmen jeweils mittwochs von 15 bis 19 Uhr die gynäkologische Behandlung. Über die Rufnummer 0421 / 3404-415 können Frauen und Mädchen mit körperlichen Beeinträchtigungen von Sonntag bis Donnerstag in der Zeit von 20 bis 22 Uhr einen Termin vereinbaren.
Initiator der gynäkologischen Praxis ist der Runde Tisch „Gesundheitliche Versorgung mobilitätseingeschränkter Frauen“. Träger sind die Kassenärztliche Vereinigung Bremen (KVHB), das Klinikum Bremen-Mitte und die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit.