Felix Burda Stiftung fordert mehr Krebsprävention für Deutschland
München (fbs*) – Die Europäische Kommission ruft die Mitgliedsstaaten zu mehr Anstrengung bei der Krebsvorsorge auf. Der Grund: Weniger als die Hälfte sind bislang der Empfehlung gefolgt und haben ein bevölkerungsweites Programm zur Früherkennung von Darmkrebs eingerichtet. Deutschland zählt nicht dazu.
Der Bericht der EU-Kommission fördert Erschreckendes zutage: Deutschland zählt trotz seines qualitativ sehr guten Programms zur Darmkrebsfrüherkennung mit Tschechien, Österreich und der Slowakei zu den Schlusslichtern bei der Darmkrebsvorsorge. Der Grund: Es fehlt die direkte Ansprache der Bürger, die Anspruch auf die Untersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung haben. Es fehlt das zentrale Einladungsverfahren, wie es bei der Brustkrebsvorsorge zu einer erheblichen Steigerung der Teilnahmerate geführt hat.
Die Felix Burda Stiftung fordert daher die Politik zum Handeln auf. Nach Ansicht von Dr. Christa Maar – Vorstand der Stiftung – ist Prävention der Schlüssel, um das Entstehen der sogenannten Volkskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu vermeiden, deren Behandlung heute einen Großteil des nationalen Gesundheitsbudgets beansprucht. Politik, Krankenversicherungen und Ärzte müssten sich entschiedener dafür einsetzen, dass Darmkrebs erst gar nicht entsteht oder zumindest in einem so frühen Stadium entdeckt wird, dass er geheilt werden kann. Dies ist bei Darmkrebs so gut möglich wie bei keiner anderen Krebserkrankung. Daher fordert die Felix Burda Stiftung ein nationales Einladungsverfahren, mit dem ähnlich wie bei der Brustkrebsvorsorge alle Bürger ab dem 56. Lebensjahr zur Vorsorgedarmspiegelung eingeladen werden.
Wie Pilotprojekte im Saarland und in Nordrheinwestfalen zeigen, lassen sich die Teilnahmeraten an Darmkrebsvorsorge durch die individuelle Einladung der Bürger erheblich steigern. Die Früherkennung von Darmkrebs und Adenomen, den Vorstufen von Darmkrebs, bedeutet nicht nur für alle Betroffenen und ihre Familien einen unschätzbaren Gewinn an Lebensqualität. Sie wird auch zu einer Senkung der in den zurückliegenden Jahren rasant angewachsenen Therapiekosten für Darmkrebs führen.
„Ich wünsche mir zudem mehr Aufklärung der Patienten durch ihre Hausärzte“, so Christa Maar. „Der Hausarzt hat die Pflicht, seine Patienten über das erhöhte Darmkrebsrisiko zu informieren, das bei einer familiären Belastung für Darmkrebs oder auch bei Diabetes vorliegt. Und er sollte Patienten mit einem positiven Stuhltest auch unbedingt dazu anhalten, den Befund durch eine Darmspiegelung abklären zu lassen. Bei zu vielen dieser Tests wird gegenwärtig die Ursache nicht durch den Facharzt abgeklärt, so dass ein evtuell vorhandener Krebs im Frühstadium sich ungehindert ausbreiten kann, bis er vielleicht nicht mehr heilbar ist.“
Die Felix Burda Stiftung engagiert sich seit 2001 für die Prävention von Darmkrebs und initiiert auch in diesem Jahr wieder den Darmkrebsmonat März, an dem sich bundesweit zahlreiche Partner beteiligen. In diesem Jahr will die Stiftung insbesondere Unternehmen überzeugen, Vorsorge-Aktionen für ihre Mitarbeiter durchzuführen. Neben den zahlreichen Vorteilen, wie z.B. gesunde und motivierte Arbeitnehmer, kann auch der betriebswirtschaftliche Nutzen dieser Maßnahmen punkten: Für jeden eingesetzten Euro spart das Unternehmen 25 Euro Kosten für Fehltage und verminderte Arbeitsproduktivität.
*Pressemitteilung der Felix-Burda-Stiftung