Bei mir sind seit 10 Jahren recht monströse (>3 cm) Tarlovzysten im Steiß bekannt, Symptome habe ich schon mind. 20 Jahre
(vor allem lahme Beine, wenn ich länger zu Fuß unterwegs bin, so dass ich bei Wanderungen mit Freunden nach 1-2 Stunden immer langsamer wurde und schließlich einfach nicht mehr konnte, wenn die anderen noch keine Probleme hatten.
Auch schon lange vorhandene Rückenschmerzen wurden entschieden besser mit hohen Dosen Vitamin D,
die ich seit 9 Jahren regelmäßig nehme.
Vor gut einem Jahr habe ich den Rücken mal bei einer Wanderung überlastet, danach konnte ich über Monate kaum 10 Meter gehen,
nur Radfahren, nicht entspannt irgendwo sitzen oder liegen, nicht Autofahren, es war die Hölle.
Prof. Warnke in Zwickau hat sich meine zugesandten Bilder angeschaut und meine Schilderungen gelesen und gemeint,
eine unbedingte OP-Indikation zu sehen, als ich aber dann in Zwickau war und er sah, wie ich mich
(nach bereits 4 Monaten mit morgentlich 1 h Gymn) bewegen konnte, hat er mich unverrichteter Dinge wieder heim geschickt.
Zu der Zeit konnte ich noch lange nicht 500 Meter beschwerdefrei laufen, und auch das Sitzen auf der langen Zugfahrt war alles andere als leicht. Insgesamt bin ich nach dem "Flare-Up" vom letzten Sommer an die 11 Monate beim Sitzen ständig auf meinem Hintern rumgerutscht, weil ich keine Sitzposition lange einhalten konnte, dann hatte ich endlich das Gefühl, dass es allmählich wieder so ist wie es vorher war.
Nachdem ich aber auf Zuraten meiner Endokrinologin die Dosis meiner Schilddrüsenhormone reduzierte, weil das TSH (Kontrollhormon der Hirnanhangdrüse) zu niedrig (<0,02) war, bekam ich ca. 3 Wochen später wieder Probleme beim Laufen von nur wenigen Metern und beim Sitzen.
Nun, nach neuerlicher Erhöhung der Schilddrüsenhormondosis, ist es wieder gut.
Auch bei der wirklich schlimmen Verschlechterung vor einem Jahr hatte ich zu wenig Schilddrüsenhormone eingenommen.
Moral:
Leute, lasst auch Eure Schilddrüse unter die Lupe nehmen und gebt Euch nicht mit der Auskunft zufrieden, alles sei normal.
Lasst Euch die Werte aushändigen und sucht Euch einen Mediziner, der bereit ist, das TSH ggf. durch Substitution auf Werte < 1.0 zu senken.
Die Neigung zu Gewebeschwellungen und Nervendruckschäden ist bei schwacher Schilddrüse erhöht,
und so geraten dann nach meiner Überzeugung auch die Nervenfasern, die in den Wänden der Zysten verlaufen,
vermehrt unter Druck bis hin zu dauerhaften Druckschäden.
Rückenschmerzen sind ein bekanntes Symptom von zu schwacher Schilddrüsenfunktion, ob und wann sie auftreten,
hängt vermutlich auch von weiteren Kofaktoren ab, wie z.B. der Versorgung mit Vitamin B12, Thiamin,...