Hallo!
Oh, ist das lange her, dass ich mich hier gemeldet habe!
Zuerst wünsche ich euch allen - etwas verspätet - alles gute fürs 2013!!

In der letzten Zeit ist viel passiert.
Das PET-CT (Kontrolluntersuchung) zeigte leider im rechten Unterbauch eine "Raumforderung". Für mich war das zu dem Zeitpunkt nicht überraschend, hatte ich doch schon einige Zeit Schmerzen, die immer schlimmer wurden. Mein Onkologe und meine Hausärztin meinten immer das komme von Verwachsungen. Sie waren dann ziemlich überrascht.
Ich hingegen konnte förmlich spüren, wie da etwas wuchs und konnte es auch mit den Händen tasten.

Mein Onkologe reagierte ziemlich überfordert. Er wollte mich zuerst in die örtliche Klinik schicken, um das Ding herauszuoperieren. Ich hatte ja schon vor Monaten zum Thema Peritonealkarzinose recherchiert - und um so etwas musste es sich handeln - und sagte ihm, ich fände eine OP mit HIPEC (lokale Chemo mit Hyperthermie) eher angebracht. Der Onkologe meinte, ja, das denke er mittlerweile auch. (Das Ganze lief über Telefon, weil wiedermal Ende Woche/Wochenende war. Er wollte mich insKrankenhaus in der nächst gelegenen grösseren Stadt schicken für die OP. Er meinte, da sei ev. noch dieser Dr. XY, der diese OP auch schon öfters gemacht habe. Ich fragte ihn wie oft. Er meinte, na so um die 20 Mal. *ha ha*

Ich sagte ihm, dass ich das selber organisieren würde und meldete mich bei Dr. M. in Bad Frankenhausen, der wohl in Deutschland am meisten Erfahrung mit dieser OP hat und ein Experte in Sachen Peritonealkarzinose ist. Er hat die OP mit HIPEC mehrere Hundert Mal gemacht. Zum Glück reagierte Dr. M. sehr schnell (am Wochenende!) und gab mir gleich einen OP-Termin für die folgende Woche.

Ich reiste mit öffentlichen Verkehrsmitteln 600 km nach Thüringen und habe es nicht bereut. Ich traf da noch auf weitere Patienten, die von weit her angereist waren. Der Tumor hatte bereits die Grösse einer Faust, ausserdem wurde ein Teil des Bauchfells, das an einer Stelle auch noch befallen war entfernt sowie der rechte Eierstock, der voller Zysten war. Sonst blieben mir meine inneren Organe zum Glück erhalten.

Ich überstand den Eingriff gut. Ich war einige Tage auf der Intensivstation, da ging es mir nicht sonderlich gut. Der Darm war gelähmt und ich spuckte Literweise grüne Flüssigkeit. *bäh*

Aber nach und nach erholte ich mich und konnte auf die Normalstation. Nach 2 Wochen wurde ich entlassen. Dr. M. riet mir zu einer anschliessenden Strahlentherapie, da es sich um eine R1-Resektion handelte. Der Tumor war sehr nahe an der Vene, die ins rechte Bein führt, und es konnte nicht genug weggeschnitten werden.
Die Rückreise musste ich - wegen der Krankenkasse, die sich in letzter Sekunde quer stellte - wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinter mich bringen. Das war offenbar zu viel. Nach nur 1 Tag zu Hause war ich wieder im Krankenhaus. Mit einer 4-Stufen-Thrombose im rechten Bein. Nach einer knappen Woche konnte ich wieder nach Hause (mit Blutverdünnern und Druckstrumpfhose).
Schon kurz danach bekam ich Fieber. Die Hausärztin meinte, es sei eine Blasentzündung und verschrieb mir Antibiotika. Kaum waren diese aufgebraucht, stieg das Fieber wieder an. Diesmal auf 40 Grad und mehr. Ich ging zur Notaufnahme. Da stellte man fest, dass ich einen Nierenstau habe und kurz vor einer Sepsis bin.

Das war kurz vor Silvester. Ich wurde noch am selben Tag (Abend) ins Krankenhaus der nächstgelegenen grösseren Stadt verlegt und bekam eine Harnleiterschiene. Den Jahreswechsel verbrachte ich im Krankenhaus. Ich bekam auch wieder Antibiotika. Als ich am 2.1. entlassen wurde, hatte ich aber immer noch sehr hohe Entzündungswerte. Die Ärzte der Klinik meinten, das sei vermutlich wegen des Tumors. Meine Hausärztin fand heraus, dass ich eine Klebsiellen-Infektion habe. Also weiter Antibiotika schlucken. Ich war total schlapp und fühlte mich einfach nur elend. Aber nach und nach sank das Fieber und ich erholte mich.
Vor 1 Woche konnte dann endlich die geplante Strahlentherapie starten. Es ist auch höchste Zeit. Auf dem Planungs-CT - und dann auch bei einer anschliessenden Ultraschall-Untersuchung - war nämlich zu sehen, dass direkt auf der Vene (wo ich auch die Thrombose habe) schon wieder ein Tumor sitzt, der mehrere Zentimeter gross ist.

Das ist dann wohl das 2. Rezidiv. Die Bestrahlung vertrage ich bis jetzt recht gut. Die Thrombose hat sich allerdings verschlimmert. Die Vene ist nun ganz zu und das Bein oft sehr stark geschwollen. Wenn ich mich hinlege wird es wieder dünner.
Eigentlich sollte die Strahlentherapie mit einer Chemo (1 Woche am Anfang, 1 Woche am Ende) unterstützt werden. Leider vergassen die Ärzte, dass ich keinen Port habe und das ist für diese Art Chemo nötig. Ich hatte das natürlich x mal gesagt, aber ...

nun ja. Vermutlich bekomme ich nächste Woche den Port.
Ich fühle mich ziemlich fix und fertig, weil alles so schnell geht - Schlag auf Schlag.

Keine Zeit sich zu erholen. Und auch keine Zeit gross etwas zu hinterfragen oder Behandlungsalternativen abzuklären, denn das Ding wächst schon wieder in einer affenartigen Geschwindigkeit.
Nun ja. Ich hoffe, die Strahlentherapie macht ihm den Garaus.

Herzliche Grüsse

Arsinoe