Allgemeine Informationen zum DünndarmkrebsKarzinome des Dünndarms sind ausgesprochen seltene Erkrankungen. Sie stellen ca. 2 % aller Tumoren des Magen-Darm-Traktes dar.
Krankheiten, die etwas häufiger mit der Entwicklung eines Dünndarmkarzinoms einhergehen, sind der Morbus Crohn, die Zöliakie, das vererbliche, nicht polypöse colo-rectale Karzinom (HNPCC) sowie die familiäre adenomatöse Poliposis (FAP). Risikofaktoren, die jeder selbst beeinflussen kann, sind: Nikotinkonsum und eine an tierischen Fetten reiche Ernährung.
Dünndarmkarzinome kommen bei Männern und Frauen gleichhäufig vor. Da sie häufig mit unspezifischen Symptomen einhergehen und mit Untersuchungstechniken der Endoskopie und Sonographie in Routineuntersuchungen im frühen Stadium praktisch nicht zu erkennen sind, werden Dünndarmkarzinome häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Bei 40 % der Patienten bestehen bei der Erstdiagnose bereits Metastasen.
Symptome eines Dünndarmkarzinoms können sein: Oberbauchschmerzen, Gewichtsverlust und Anämie. Diese treten jedoch auch bei vielfältigen anderen, zum Teil auch harmlosen Erkrankungen auf.
(Quelle:
Habichtswald-Klinik Kassel Bad-Wilhelmshöhe: Karzinome des Dünndarms)
Hier werden Fragen zu Diagnose und Therapie verständlich beantwortet:Weitere Weblinks:HNPCC mit DünndarmkarzinomenDas kumulative Lebenszeitrisiko für Dünndarmkarzinome im Rahmen eines HNPCC beträgt ein
bis 4%. Das Risiko scheint bei Anlageträgern mit einer MLH1-Mutation höher zu sein als für
Patienten mit einer MSH2-Mutation.
Quelle:
S3-Leitlinie "Kolorektales Karzinom 2004/2008 [Heft 8, Seite 7]Das mediane Erkrankungsalter liegt bei 49 bis 54 Jahren. Bei etwa 35 Prozent der Fälle ist das HNPCC-assoziierte Dünndarmkarzinom im Duodenum (Zwölffingerdarm) lokalisiert. HNPCC-Patienten mit Dünndarmkarzinomen erfüllen zu 80 Prozent die Amsterdam-Kriterien, eine familiäre Häufung von Dünndarmkarzinomen wird bei 17 Prozent der Betroffenen beschrieben. Bei 43 Prozent der Patienten tritt das Dünndarmkarzinom als Zweittumor nach einem anderen HNPCC-Malignom auf, zehn Prozent der Patienten entwickeln im Verlauf ein Zweitkarzinom im Dünndarm.
Quelle:
aerzteblatt.de/Dtsch Arztebl 2004; 101: A 506–512 [Heft 8]Das Dünndarmkrebs-Risiko bei HNPCC - eine niederländische Studie
Einer von 25 HNPCC-Mutationsträgern bekommt Dünndarmkrebs. Das Lebenszeit-Risiko für den Dünndarmkrebs beträgt 4,2 Prozent. Das ist das Fazit einer niederländischen Studie.
Forscher in den Niederlanden erfassten 1500 Menschen aus 190 Familien, die ein HNPCC-Gen geerbt hatten. Sie fanden 28 Fälle von Dünndarmkrebs. Die Diagnose Krebs erfolgte bei einem durchschnittlichen Alter von 52 Jahren, wobei die jüngsten Patienten 23 und die ältesten 69 Jahre alt waren.
Angesichts des relativ geringen Risikos, werden invasive und aufwändige Vorsorgeverfahren nicht empfohlen. Kostengünstige Methoden wie die Kapselendoskopie könnten eine brauchbare Methode zur Vorsorgeuntersuchung sein.
An Dünndarmkrebs sollte immer dann gedacht werden, wenn Menschen mit HNPCC Bauchschmerzen haben oder an Blutarmut leiden.
In der Häufigkeit des Auftretens gab es weder einen Unterschied zwischen den Geschlechtern noch einen zwischen Patienten mit einer MLH1- oder MSH2-Mutation. Allerdings entwickelte keiner der Patienten mit einer MSH6-Mutation im Verlauf der Studie Dünndarmkrebs.
Ein vorangegangener Dickdarmkrebs und gehäuftes Vorkommen von Dünndarmkarzinomen in der Familiengeschichte erhöhten das Risiko nicht.
Freie Übersetzung von: HNPCC patients at risk for small bowel cancer
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Änderungen:
10.10.2012 - Linkkontrolle