Tag der Pflege – 12. Mai
Der Mensch zählt
Hilfestellungen und Rat für die Betreuung auf Distanz
Hintergründe und Tipps für Angehörigen Ob Studium, Job oder Partnerschaft: Es gibt viele Gründe, aus denen erwachsene Kinder weit entfernt von ihren Eltern leben.
Zum Problem kann das im Pflegefall werden.
Erhebungen zufolge wohnen rund 17% der Hauptpflegepersonen nicht in der Nähe des Pflegebedürftigen.
Eigenhändige Unterstützung beim Einkaufen, Anziehen, Duschen oder Kochen ist für diese sogenannten
„Distance Caregiver" nicht möglich. "Dennoch übernehmen die Pflegenden auf Distanz wichtige Aufgaben und tragen oft große Verantwortung, wenn auch eher in einer Vermittlerrolle. "Sie organisieren, recherchieren, intervenieren bei Problemen etwa mit dem Pflegedienst und kümmern sich durch oft tägliche Anrufe.
Videoberatung überbrückt Entfernungen Trotzdem haben viele aus der Ferne pflegende Angehörige ein schlechtes Gewissen,
weil Pflege eben "da sein" beinhaltet und sie das nicht leisten können. Zudem fehlen Kontrollmöglichkeiten.
"Man muss sich auf das verlassen, was man angestoßen hat, und aushalten, dass Sachen nicht so laufen wie gedacht", weiß die Fachfrau.
Wichtig sei es, sich frühzeitig beraten zu lassen und mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Dafür hat sich gerade bei weit auseinanderlebenden Parteien die Videoberatung bewährt, die durch die Corona Pandemie noch einen zusätzlichen Schub erhalten hat.
Es können mehrere Personen an verschiedenen Orten teilnehmen, z.B. der Pflegebedürftige - auch zusammen mit dem Berater -
und mehrere Geschwisterkinder oder Enkel.
Das funktioniert gut- und ist nach Rückmeldung aus der Pflegeberatung oft produktiv.
Die Berater/innen kennen alle Angebote vor Ort und können so helfen, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen.
Dazu bieten sie Betroffenen wichtige psychosoziale Entlastung.
Technische Lösungen nutzen Neben der Videoberatung gibt es unter
Pflegeberatung viele nützliche Informationen und Material.
Interessant für die Pflege aus der Ferne sind hier z.B. Hausnotrufsysteme, mit denen im Notfall schnell Hilfe vor Ort ist.
Technische Ausstattungen an der Wohnung und die Steuerung von dort genutzten Geräten
per App durch die Pflegeperson ermöglichen ebenfalls Unterstützung aus der Ferne.
Und auch für die Abstimmung mit dem Pflegedienst, Freunden oder Nachbarn stehen spezielle Apps zur Verfügung.
Die Technik ermöglicht so Betreuung aus der Ferne.
Die würdige Betreuung im Pflegeheim Ist der Pflegeaufwand etwa durch die Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Familienmitgliedes zu groß,
sollten Angehörige über ein professionelles Pflegeheim nachdenken.
Das entscheidende ist an diesem Schritt, so früh 'wie möglich mit der Planung zu beginnen und auch den Angehörigen einzuweihen.
So lassen sich eventuelle Ängste vorher ermitteln.
Dass diese oft unbegründet sind und die Pflegeheime in Deutschland durchweg exzellent aufgestellt sind
und eine umfassende und persönliche Betreuung garantieren, sagt eine Expertin.
"Die Chef`s in den Heimen leisten hier einen ganz großen Beitrag und tragen mit ihrer Arbeit dafür Sorge,
dass eine würdevolle Unterbringung im Alter möglich wird.
Aber: "Unerlässlich sei aber auch hier, regelmäßig mit dem Angehörigen in Rücksprache zu bleiben und auch das Gespräch mit der Pflegeeinrichtung zu suchen, so eine Fachfrau.
So behalten Angehörige -auch auf Distanz den Überblick.
Fundquelle: Auszug – „ALTMARK-Zeitung“ Mai 2022