Du bist nicht alleine...

MS: Nervensystem kann Schäden selbst reparieren

Neues Verfahren regt Stammzellen zur Regeneration an

Cambridge/Edinburgh (pte) – Britische Wissenschaftler haben ein Verfahren identifiziert, mit dem das Nervensystem dazu gebracht werden kann, durch Multiple Sklerose (MS) entstandene Schädigungen zu reparieren. Bei Studien mit Ratten wurden Möglichkeiten gefunden, den Stammzellen im Gehirn dabei zu helfen die Myelinscheide zu regenerieren. Sie ist für den Schutz der Nervenfasern erforderlich.

MS-Experten wie Simon Gillespie von der MS Society erklärten gegenüber der BBC, dass mit der nun veröffentlichten Studie Hoffnung auf eine Wiederherstellung der körperlichen Funktionen bestehe. Es werden jedoch noch Jahre dauern, bis eine konkrete Umsetzung in der Behandlung von Patienten möglich sein wird.

Teilweise Wiederherstellung

MS wird durch einen Defekt des Immunsystems hervorgerufen, das sich gegen sich selbst wendet und die Myelinscheide angreift. Es wird angenommen, dass allein in Großbritannien 100.000 Menschen an MS leiden. Rund 85 Prozent leiden an einer schubförmig remittierenden Form der Krankheit, bei der auf die einzelnen Schübe eine teilweise Wiederherstellung der verlorenen körperlichen Funktionen folgt.

Dabei scheint es zu einer natürlichen Regeneration des Myelin zu kommen. Rund zehn Prozent der Betroffenen leiden an einer progressiven Krankheitsform. Viele der Patienten mit schubförmig remittierender MS erkranken zusätzlich an einer sekundären fortschreitenden MS, die die gleichen Auswirkungen hat.

Stammzellen

Der Verlust der Myelinscheiden, die als Schutzschicht fungieren, führt zu einer Schädigung der Nervenfasern des Gehirns. Diese Fasern spielen eine entscheidende Rolle bei der Signalübermittlung in andere Bereiche des Körpers. Die aktuelle Studie identifizierte einen Signalweg im Gehirn, der die Stammzellen des Gehirns dazu bringen kann, die Fasern zu regenerieren.

Die Wissenschaftler wiesen auch nach, wie dieser Mechanismus dazu genutzt werden kann, sodass die Stammzellen besser in der Lage sind, das Myelin zu regenerieren. Die Forscher gehen davon aus, dass es damit leichter sein wird, Medikamente zu finden, die bei der Wiederherstellung helfen können. Dafür muss jedoch getestet werden, ob dieser Mechanismus bei MS-Patienten funktioniert und welche Medikamente erforderlich sind.

Charles Ffrench-Constant von der University of Edinburgh erklärte, dass es Ziel der Forschungen ist, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, zu stoppen und die Folgen wieder rückgängig zu machen. Robin Franklin von der University of Cambridge betonte, dass Behandlungsansätze, die eine Regeneration ermöglichen, der Missing Link bei der Behandlung von MS seien.

Die Studie wurde in Nature Neuroscience veröffentlicht.

(Aussender: pressetext.redaktion, Redakteur: Michaela Monschein)

4 Kommentare zu “MS: Nervensystem kann Schäden selbst reparieren

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    soweit wie hier beschrieben
    ist der Stand der Medizin
    Um weiterzukommen gehen wir professionell sachlich vor
    Wir suchen im Genom die Stelle mit der Myelinbildung am Nerv
    Damit generieren wir Zellhaufen aus Stammzellen am herauspräparierten Defekt
    Soweit der Laborversuch
    Wenn das gelingt
    suchen wir ein Transportverfahren zum Myelindefekt im Körper
    und erstellen im Defekt eine neue Isolation
    Soweit der Plan
    MfG
    Dipl. Ing. (FH) Otto Pickl

  2. Hallo in die Runde,
    ich habe seit 25 Jahren MS und erst seit 5 Jahren macht sie mir wirklich zu schaffen, weil sie nun progregient geworden ist (meiner Meinung nach, weil ich kurz vor dieser Zeit Unmengen von Milch getrunken habe – KUHMILCH von bester „Bergbauern-Qualität“ wohlgemerkt! Leider wurde mir das von meinem damals langjährigen Hausarzt der Klassischen Hömeopathie so empfohlen, weil ich schon 15 Jahre lang Vegetarierin war, und HIERMIT „Mangel“ vermeiden sollte!?!)
    Doch ich würde jetzt wirklich auch mal SCHULMEDIZIN versuchen wollen, damit ich meine Gangattaxie und Fatigue wieder loswerden kann.
    FRAGE: Gibt es tatsächlich schon eine Medikament, welches die „angenagten“ Myelin-Scheiden reparieren kann???
    Grüße Karin

    1. Hallo Karin,

      eine Reparatur der „angenagten“ Myelinscheiden ist aktuell noch nicht möglich, genauso wenig wie eine Ursachenbehebung. Das ist alles noch im Forschungsstadium. Die Behandlung der Multiplen Sklerose erfolgt derzeit auf 3 Grundlagen:

      1. die Therapie eines akuten Schubs,
      2. eine Verlangsamung des Fortschreitens und
      3. die Behandlung fortlaufend vorhandener Symptome, inklusive Rehabilitationsmaßnahmen etc.

      Ich kenne persönlich ein paar Betroffene, denen es seit Jahren mit dieser Behandlungsstrategie recht gut geht. Mehr über die Erkrankung erfährst du z.B. auf der Website der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft: https://www.dmsg.de/. Dort gibt es sowohl ein Betroffenen- als auch ein Expertenforum zum Fragenstellen.

      Liebe Grüße Birgit

  3. Was soll ich sagen.
    Diagnose 2002.
    Bis vor 4 Jahren fuhr ich Motorrad und machte Vllkontakt Kung Fu.
    Ich merkte nix.
    Als ich dann mit dem Training aufhörte.
    Ging es relativ schnell.
    Jetzt geht nix mehr. Und ich kann nix mehr machen….Wie soll das weitergehen

Schreibe einen Kommentar zu Otto Pickl Antworten abbrechen