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Chronische Nierenkrankheiten: 20 entscheidende Gene identifiziert

Umsetzung in die klinische Praxis wird jedoch noch einige Jahre dauern

Edinburgh (pte) – Die Identifikation von 20 Genen, die helfen könnten die Ursachen von Nierenkrankheiten zu erklären, sollte es eines Tages ermöglichen, die Behandlungsansätze zu revolutionieren. Die von einem internationalen Team unter Mitarbeit der University of Edinburgh identifizierten Gene kontrollieren die Nierenfunktionen wie zum Beispiel das Filtern der Schadstoffe.

Einer von zehn Erwachsenen leidet laut BBC an einer chronischen Nierenerkrankung und braucht eine Dialyse oder sogar eine Organtransplantation. Experten wie Charles Kernahan von Kidney Research UK begrüßten die aktuelle Studie als großen Durchbruch. Details wurden in Nature Genetics veröffentlicht.

Krankheit oft lange Zeit unentdeckt

Bei chronischen Nierenerkrankungen verlieren die Nieren nach und nach ihre Funktionsfähigkeit. Menschen neigen anfangs dazu, die Symptome nicht zu bemerken. Dazu gehören geschwollene Knöchel und Hände oder Blut im Urin. Zusätzlich steht die Krankheit in einem Zusammenhang mit dem Alterungsprozess. Einer von fünf Männern und eine von vier Frauen zwischen 65 und 74 Jahren leiden in einer Form unter dieser Krankheit.

Die häufigste Ursache sind Schädigungen die durch andere chronische Erkrankungen wie Diabetes oder hohen Blutdruck hervorgerufen werden. Es war bereits bekannt, dass Gene eine entscheidende Rolle spielen, jedoch nicht welche es genau sind.

70.000 Menschen untersucht

Die Wissenschaftler untersuchten die Gene von fast 70.000 Menschen aus ganz Europa. Sie fanden 13 neue Gene die die Nierenfunktion beeinflussen und sieben weitere, die die Produktion und Sekretion von Kreatinin betreffen. Bei Kreatinin handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, das durch die Nieren ausgeschieden werden muss.

Jim Wilson, einer der Mitarbeiter der Studie, erklärte, dass diese Entdeckungen die Behandlungsmöglichkeiten bei Nierenkrankheiten revolutionieren könnten. Es werde allerdings noch einige Jahre dauern, bis es möglich sein wird, diese Erkenntnisse auch in der klinischen Praxis umzusetzen.

(Aussender: pressetext.austria, Redakteur: Michaela Monschein)

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